Die Kirche
Die erstmals im Jahre 1479 erwähnte ursprüngliche Kirche liegt umgeben von einer zwei bis drei Meter hohen Mauer im Zentrum von Girelsau. Sie ist die evangelische Kirche der Siebenbürger Sachsen in Girelsau. Heutzutage wird sie im Gegensatz zu früher auf Grund der Auswanderung der Siebenbürger Sachsen leider nur noch sehr selten genutzt.
Der Altar
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Der Altar befindet sich im Westen, umgeben von einem Barock eingewölbtem Chor. Die Säulen des klassizistischen Altares tragen ein mit Urnen und einem Medallion geschmücktes Gebälk. Das Medallion trägt die lateinische Inschrift "Sanctus Sanctus Sanctus est Dominus Zebaoth" deren deutsche Bedeutung "Heilig, heilig, heilig ist der Herr Zebaoth" ist. Auf der Predella des Altares ist das letzte Abendmahl zu sehen. In dem darüberlegenden Hauptbild ist die Kreuzigung Jesus abgebildet.
Die Apsis
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Die halbrunde, geschlossene Apsis liegt im Übergang des Chors und dem Mittelschiff. Das Dach der Apsis ist mit Urnen geschmückt.
Die Orgel
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Auf der östlich gelegenen im Jahre 1804 in Folge der Renovierung des Schiffes erbauten Orgelempore liegt die 1813 von Melchior Achxs erbaute zweimanualige Orgel. Der auf dem dreitürmigen, empiren Gehäuse sitzende Orgelprospekt wird von Urnen gekrönt. Im Jahre 1907 und 1931 wurde die Orgel von Karl Einschenk umgebaut.
Der Glockenturm
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Der ältere und vermutlich mit Baumaterial der ursprünglichen Kirche gebaute Glockenturm ist mit einem Wehrgang unterhalb des Pyramidendaches versehen. Im zweiten Stockwerk befinden sich außerdem noch schmale Schießscharten.
Geschichte
15. Jahrhundert / Einstige Kirche
1496 bewilligte der Hermannstädter Stuhl dem Dorf einen Zuschuss im Wert von 10 Gulden (ca.500€) für den Ausbau der Befestigung der evangelischen Kirche.
1479 Umbau der höchstwahrscheinlich schon sehr früh erbauten Kirche mit Hilfe des Zuschusses der Sieben Stühle.
16. Jahrhundert
1506 erhielten die Bewohner nochmals einen Zuschuss für die Vollendung der Kirche in Form von Kalk und Dachziegeln.
1525 Verbreitung lutherischen Gedankengutes durch den Prediger Johannes Clementis.
1538 bekamen die Bewohner zum zweiten Mal Kalk und Dachziegeln für den Ausbau der Kirche.
17. Jahrhundert
1600 brannten die Truppen des rumänischen Woiwodens Michaels des Tapferen das Dorf ab.
Laut einer Sage stahlen sie 2 Kirchenglocken, wobei die Eine im Alt versenkt und die Andere in ein abgelegenes Kloster in den Fogarscher Bergen gebracht worden sei.
1633 Umbau zur heutigen Saalkirche, Beibehaltung des vermutlich älteren Glockenturmes.
18. Jahrhundert
Ende des 18. Jahrhunderts wurde der Friedhof außerhalb der Kirchenmauern verlegt.
19. Jahrhundert
1804 Renovierung des Gewölbes, des Schiffes und Bau der Apsis.
1813 Aufstellung einer zweimanualigen Orgel durch Melchior Achxs.
20. Jahrhundert
1907 Umbau der Orgel durch Karl Einschenk.
1931 erneuter Umbau der Orgel von Karl Einschenk.
21. Jahrhundert
2015 Erneuerung des Kirchendaches und Friedhofseingangs durch den Erlös aus dem Verkauf der Schule.